So viel Spaß das Trampolinspringen auch macht, so gilt es bezüglich der Sicherheit beim Trampolin einige Aspekte zu beachten, die das Unfallrisiko deutlich reduzieren können. Welche das sind, darum geht es in diesem Beitrag.
Inhalt
Die meisten Unfälle passieren übrigens, wenn sich mehrere Kinder und/oder Jugendliche gleichzeitig auf dem Trampolin befinden. Dann ist die Gefahr, dass eine Person herauskatapultiert wird und sich schwer verletzt, besonders groß (Spiegel Artikel).
Aus diesem Grund sind bei Gartentrampolinen besonders die Randabdeckung und ein Sicherheitsnetz äußerst risikominimierend.
Ich habe das Thema etwas ausführlicher bearbeitet und in drei Unterpunkte unterteilt:
- Aufbau und Zustand des Trampolins
- Benutzungshinweise für das Trampolinspringen
- Organisatorisches (Unterricht)
1. Sicherheit beim Trampolin: Aufbau und Zustand des Trampolins
Als erstes ist es besonders wichtig, für den ordnungsgemäßen Aufbau zu sorgen. Je nach Trampolintyp und Hersteller variiert der Auf- und Abbau.
Gartentrampoline werden i.d.R. nur ein Mal pro Jahr auf und wieder abgebaut. Das ist auch gleichzeitig die perfekte Gelegenheit, den Zustand der einzelnen Bestandteile wie der Federn oder dem Sprungtuch zu überprüfen.
Am besten ein solches Trampolin auch nicht auf einer betonierten Fläche sondern dem Namen entsprechend im Garten aufbauen. Naturboden ist doch bei Stürzen/Unfällen wesentlich verzeihlicher als Beton! Ein Sicherheitsnetz kann in diesem Zusammenhang das Verletzungsrisiko reduzieren, da es vor direkten Stürzen vom Trampolin auf den Boden schützt.
Darüber hinaus ist es sinnvoll vor dem Trampolinspringen die Umgebung zu checken. Eine unbemerkte Schubkarre oder Spielzeug unter dem Gartentrampolin kann in einem ungünstigen Fall der Freude schnell ein Ende bereiten.
Bei Trampolinen im Indoorbereich sollte auch eine günstige Lage gewählt werden, sodass sich keine gefährlichen Gegenstände/Geräte wie z.B. ein Basketballkorb in unmittelbarer Nähe befinden sowie die Deckenhöhe ausreichend ist.
# Checklist
- günstige Lage für den Aufbau des Trampolins wählen
- korrekten Aufbau des Trampolins überprüfen (alle Teile richtig zusammenstecken und sichern, Rahmenabdeckung angebracht: Spannketten, Fußstützen, Federn, Sprungtuch)
- Zustand des Trampolins überprüfen
- Hindernisse/Gegenstände unter, auf und in der Nähe des Trampolins entfernen
- Deckenhöhe bei Indoor Trampolinen ausreichend und Umgebung mit Turnmatten ausgelegt?
2. Sicherheit beim Trampolin: Benutzungshinweise Trampolinspringen
Besonders im schulischen Umfeld gilt, dass ein aufgebautes Trampolin nicht unbeaufsichtigt sein darf und nur unter Aufsicht gesprungen werden sollte.
Dabei gibt es einige wichtige Richtlinien und Anweisungen, die beim Trampolinspringen von großer Wichtigkeit sind, damit es möglichst zu keinen Verletzungen kommt. Diese habe ich unten in einer weiteren Checklist zusammengetragen. Viele dieser Punkte sind eigentlich selbsterklärend, aber besser man hat sie einmal zu viel gehört als zu wenig.
Nach dem Springen ist es besonders wichtig, dass von dem Trampolin abgestiegen wird und nicht herunter gesprungen wird! Denn die Sehnen und Muskeln passen sich an den schwingenden Untergrund an und müssen sich erst wieder an den härteren Untergrund gewöhnen.
# Checklist
besonders in der Schule Trampolin nicht unbeaufsichtigt lassen
- Trampolinspringen unter Aufsicht
- Socken oder Gymnastikschuhe mit glatter Sohle
- kein Schmuck
- normale Brille vermeiden, kann schnell verloren werden und zu Sicherheitsrisiko werden
- nur so hoch springen, wie du es noch kontrollieren kannst
- das eigene Können vorsichtig und realistisch einschätzen
- Saltos und Schrauben nur unter Anleitung bei entsprechender Einführung sowie mit Hilfestellungen bzw. Hilfsmittel
- regelmäßige Pausen, da Verletzungsrisiko bei ermüdeten Körper steigt
- nach dem Springen vom Trampolin absteigen und nicht herunterspringen!
- keine Kaugummis etc.
- nicht unter dem Sprungtuch durchkriechen
3. Sicherheit beim Trampolin: Organisatorische Aspekte
Zu guter Letzt können auch einige (unterrichts-)organisatorische Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden.
Dazu zählt in erster Linie die Sicherheitsstellung. So ist es möglich, dass sich alle, die gerade nicht springen um das Trampolin versammeln und beim Sichern helfen. Dadurch kann ein Sturz ggf. noch abgefangen werden. Bei Gartentrampolinen kann diese Funktion ggf. durch ein Sicherheitsnetz übernommen werden.
Es ist auch sinnvoll eine Sprungreihenfolge festzulegen, nach der sich die Teilnehmer richten können. Denn mit einigen wenigen Ausnahmen sollte sich nur ein Springer auf dem Trampolin befinden, um Zusammenstöße und nur schwer kontrollierbare Katapulteffekte mit Stürzen vom Trampolin vermeiden zu können.
Da das Trampolinspringen sehr anstrengend ist, bieten sich Wechsel bei einsetzender Ermüdung nach einigen Sprungkombinationen an.
# Checklist
- Sicherheitsstellung
- Reihenfolge der Springer festlegen
- im Normalbetrieb nur ein Springer auf dem Trampolin
- Wechsel/Pause sobald erste Ermüdungserscheinungen auftreten
4. Für wen ist das Trampolin nicht geeignet?
In erster Linie alle Sportler, die mit Rückenproblemen zu kämpfen haben. Ich selbst konnte einige Zeit aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nicht springen, da die Druckbelastung einfach zu groß ist und einige Beschwerden wieder aufgetaucht sind oder sich verstärkt haben. Den Bandscheibenvorfall habe ich mir allerdings beim Handball zugezogen, nicht beim Trampolin 😉
Ansonsten gilt wie immer, langsam steigern und nichts überstürzen. In diesem Zusammenhang ist es besonders ganz am Anfang sinnvoll, sich mit Gewöhnungsübungen dem Trampolin zu nähern. Das lässt sich super in einer Sportstunde realisieren.
Aber auch auf dem Gartentrampolin kann man langsam anfangen. Die meisten werden dies sowieso tun. Aber besonders in Gruppen neigt der eine oder andere doch mal dazu, etwas zu übertreiben – das möglichst vermeiden.
5. Fazit Sicherheit beim Trampolin
Zum Punkt Sicherheit beim Trampolin gibt es doch einiges zu beachten. Vieles ist eigentlich mit gesundem Menschenverstand selbsterklärend, aber es schadet auch nicht, sich diese Informationen besonders am Anfang noch einmal vor Augen zu führen bzw. Kinder und Jugendliche darauf explizit hinzuweisen.
Trotz all dieser Sicherheitsaspekte überwiegt dennoch eindeutig der Spaß- und Nutzenfaktor des Trampolinspringens. Falls ich etwas Wichtiges vergessen haben sollte, dann schreibt doch einfach einen Kommentar 🙂